Wie reinige ich am besten meine Zähne?

Folgende Tipps gelten, sei es ob Sie von Hand oder mit der elektrischen Zahnbürste putzen. Einziger Unterschied: Wenn Sie händisch putzen, wird die Bürste von Ihnen selbst „gerüttelt“. Da sich oftmals mit der Zeit ein gewisser Automatismus beim Zähneputzen einschleicht, kann es passieren, dass Sie manche Zähne bei Putzen „vergessen“. Wichtig: Die Zähne sollten nach der Reihe geputzt werden, so wie unten beschrieben.

 

KAI-METHODE
1. Kauflächen links und rechts, oben und unten
2. Außenflächen von hinten links bis rechts hinten oben und unten
3. Innenflächen von hinten links bis rechts hinten oben und unten

Bei den Rückflächen der letzten Zähne, die etwas schwerer zu erreichen sind, schließen Sie den Mund etwas, so können Sie den Bürstengriff um 90 Grad nach außen schwenken und mit dem Bürstenkopf diese Rückflächen putzen. Setzen Sie den Borstenkopf Richtung Zahnfleisch an und machen Sie eine Rüttelbewegung auf der Stelle. Im Anschluss schwenken Sie den Borstenkopf Richtung Kauflächen. Durch das Rütteln wird der Zahnbelag gelöst. Durch das Schwenken wird dieser vom Zahnfleisch und der Zahnoberfläche weggewischt. Beim Gebrauch einer elektrischen Zahnbürste brauchen Sie nicht zu rütteln. Der Kopf sollte ebenfalls geschwenkt werden, um den gelösten Belag zu entfernen. Reinigen Sie so Zahn für Zahn nach der KAI-Technik.

 

Kein Schrubben mehr
Durch das Schrubben kommen die Borsten der Bürste nicht richtig in die Zahnzwischenräume. Das hat kein gutes Putzergebnis zur Folge. Des Weiteren führt kräftiges Schrubben langfristig zu Zahnfleischrückgang und zu gesteigerter Zahnempfindlichkeit. Zahnbelag lässt sich auch ohne Druck entfernen. Zu starker Druck beim Putzen kann zu dauerhaften Schäden führen. Der sog. Zahnhals wird freigelegt, da das Zahnfleisch bei falscher Mundhygiene zurückgeht. Er hat keine so harte Oberfläche wie der Zahnschmelz und wird dadurch eher abgeschmirgelt. Betroffene Zähne können dann empfindlich werden gegen Kälte, Wärme, Süßes, Saures und beim Zähneputzen. Durch sanftes Behandeln Ihres Zahnfleisches und Ihrer Zähnen können Sie Schäden verhindern. Prüfen Sie den beim Zähneputzen aufgewendeten Druck ganz einfach durch eine Küchen- oder Briefwaage, indem Sie die Bürste auf die Waage drücken bis maximal 200 Gramm anzeigt werden und versuchen Sie sich diesen Druck einzuprägen. So sollten Ihre Zähne geputzt werden.

 

Dauer des Zähneputzens
Von Hand putzen sollte mindestens 3 Minuten dauern. Bei elektrischer Zahnreinigung sollten es mindestens 2 Minuten sein. Verwenden Sie bei Kindern eine Zahnputzuhr. Es gibt auch elektrische Kinderzahnbürsten die ein Lied spielen, welches die Länge des Putzens vorgibt.

 

Putzintervalle
Nach jedem Essen, mindestens aber zwei Mal am Tag. Unbedingt gehören die Zähne abends geputzt, da sich sonst die Bakterien im Zahnbelag vermehren und auf Dauer großen Schaden anrichten können. Es gibt auch Situationen, in denen Sie Ihre Zähne nach dem Essen nicht putzen sollten bzw. nicht sofort nach dem Essen, nämlich wenn Sie viel Saures gegessen haben wie Äpfel, Orangen, Essiggurken, Joghurt, Salat mit saurem Dressing oder wenn Sie Fruchtsäfte getrunken haben, da Säuren die Zahnoberfläche angreifen und aufweichen. Werden die Zähne nun geputzt, wird damit diese dünne weiche Schicht der Zahnoberfläche entfernt. Dies hätte im Laufe der Zeit eine starke Abnutzung Ihrer Zähne zur Folge. Im Speichel sind Mineralien enthalten, die sich in die Zahnoberfläche einbauen und sie wieder hart und widerstandsfähig machen. Warten Sie diesen Vorgang einfach ab und putzen Sie etwa eine Stunde danach oder später Ihre Zähne.

 

Verwendung der geeigneten Zahnpasta
Die Zahnpasta macht es erst möglich, den Zahnbelag vollständig von den erreichbaren Zahnoberflächen zu entfernen. Daher ist die Wahl der richtigen Zahnpasta von Bedeutung.

 

Kariesschutz
Durch die in fast allen Zahnpasten enthaltenen Fluoride werden die Zahnoberflächen gehärtet und die Zähne werden somit vor Karies geschützt. Bei den Erwachsenen-Zahncremes liegt der Fluoridgehalt bei etwa 0,15 %. Da Kinder die Zahnpasta beim Putzen oft verschlucken ist der Fluoridgehalt niedriger. Um eine bessere Reinigungswirkung zu erzielen, enthalten die meisten Zahncremes sog. Schmirgelstoffe. Zahnpasten mit zu groben Schmirgelstoffen nutzen jedoch die Zahnoberfläche ab, was dann zu regelrechten Kerben an den Zähnen führen und erhöhte Schmerzempfindlichkeit der Zähne zur Folge haben kann.

 

Zahncremeempfehlung bei empfindlichen Zähnen
Es gibt für empfindliche Zähne spezielle Zahnpasten. Diese enthalten sehr feine Schmirgelstoffe und greifen daher die Zahnoberfläche nicht an. Diese Zahncremes enthalten zusätzlich spezielle Inhaltsstoffe, die die Zahnempfindlichkeit reduzieren. Gerne können wir Ihnen hier geeignete Produkte nennen. Sprechen Sie uns einfach an!

 

ÜBRIGENS
Sollten Sie die Farbe Ihrer Zähne aufhellen möchten, empfehlen wir die professionelle Zahnaufhellung (Bleaching) durch den Zahnarzt. Wir beraten Sie gerne dazu!

 

Die richtige Zahnbürste finden
Verwenden Sie grundsätzlich nie eine harte Zahnbürste, dadurch können Ihr Zahnfleisch und Ihre Zähne massiv geschädigt werden.
Die ideale Hand-Zahnbürste können Sie an folgenden Merkmalen erkennen:

 

Kurzer Bürstenkopf, um alle Stellen im Mund leicht zu erreichen – auch die Hinterseite der Backenzähne

Mittelweiche abgerundete Borsten, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen. Haben Sie sensible Zähne, die empfindlich auf kalt, warm, süß oder sauer reagieren, sollten Sie eine weiche Zahnbürste wählen. Ausschlaggebend für ein gutes Putzergebnis ist, dass Sie die Bürste korrekt benutzen und nicht, ob die Zahnbürste ein ebenes oder ein gewelltes Borstenfeld hat, ob die Borsten schräg stehen oder ob der Griff gefedert ist. Es genügt eine einfache Bürste mit ebenem Borstenfeld.

Zahnbürstenwechsel
Ein Zahnbürstenwechsel sollte spätestens alle zwei Monate stattfinden, da sich auf und zwischen den Borsten Bakterien vermehren. Vor allem sollten Sie nach einer überstandenen Erkältung oder Grippe die Bürste sofort wechseln, da sich auf ihr noch die Krankheitserreger befinden. TIPP: Sie sollten Ihre Bürste immer mit dem Kopf nach oben in den Zahnputzbecher stellen. So können die Borsten besser trocknen und Bakterien vermehren sich nicht so schnell wie auf einer feuchten Bürste.

 

Hand-Zahnbürste/elektrische Zahnbürste
Beide Möglichkeiten sind prinzipiell gleich gut. Das Putzen mit der elektrischen Zahnbürste ist jedoch um einiges bequemer und zeitsparender. Die Zähne werden im Vergleich zur Handzahnbürste intensiver geputzt, da sich der Kopf der elektrischen Zahnbürste mehrere tausendmal in der Minute bewegt. Des Weiteren macht die elektrische Bürste „von sich aus“ die richtigen Putzbewegungen.
In der Regel hat sie einen kleineren Bürstenkopf. Daher müssen Sie „Zahn für Zahn“ putzen. Letztendlich ist es so, dass Sie mit einer Handzahnbürste länger und intensiver putzen müssen, um den gleichen Erfolg wie mit der elektrischen zu erzielen. Die Mundhygiene unserer Patienten hat sich durch den Umstieg auf eine elektrische Zahnbürste wesentlich gebessert. Dies bestätigt sich nach unserer langjährigen Erfahrung in der Praxis.

 

Kauftipps für elektrische Zahnbürsten
Es gibt sehr gute Geräte für 50 bis 100 Euro im Handel. Denken Sie beim Kauf an die Folgekosten, denn auch bei der elektrischen Zahnbürste müssen Sie spätestens alle zwei Monate den Bürstenkopf wechseln. Es gibt Bürsten, die eine 3D-Bewegung machen. Dadurch werden die Zahnzwischenräume besser gesäubert. Solche Modelle empfehlen wir sehr gerne. Sollten Sie an empfindlichen Zähnen leiden, befürworten wir ein Modell mit einem „Schutzschalter“. Wenn Sie zu fest drücken, schaltet sich die Bürste automatisch ab und Ihr Zahnfleisch wird geschont. Auch Ihre Kinder können und sollten ab etwa zwei Jahren eine elektrische Zahnbürste benutzen, welche natürlich speziell für Kinder sein sollte. Diese hat einen kleineren Bürstenkopf und zierlicheren Griff. Die elektrische Bürste kann die Defizite ausgleichen, da Kinder meistens noch nicht so intensiv die Zähne putzen.

 

Reinigung der Zahnzwischenräume
Die Reinigung der Zahnzwischenräume ist besonders wichtig, weil sich Speisereste darin festsetzen und Bakterien vermehren können. Dadurch kann es nicht nur zu Zahnfleischbluten und Mundgeruch kommen, sondern es kann dort auch Karies (Zahnfäule) entstehen. Spezielle Hilfsmittel sind hierfür Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten (Interdentalbürsten).

 

Anwendung der Zahnseide

Zahnseide von der Rolle
Für die engen Zwischenräume der Schneide- und Eckzähne eignet sich am besten Zahnseide. Die Beläge lassen sich gründlich durch ungewachste Zahnseide entfernen. Diese besteht aus vielen dünnen Einzelfäden, die sich im Zahnzwischenraum auffasern. Man unterscheidet hier noch die gewachste Variante, die aus einem dickeren Faden, der von einer Wachs- oder Teflonschicht überzogen ist, besteht. Zahnseide von der Rolle ist die preisgünstigere Variante.

 

Anwendung:
Zahnseide um die Zeigefinger wickeln und dann über die Daumen spannen. Zahnseide sanft zwischen die Zähne führen und auf und ab bewegen.

 

Zahnseidehalter
Zahnseidehalter sind kleine Kunststoff-Sticks mit einem Bogen an einem Ende, an welchem ein kurzes Stück Zahnseide gespannt ist. Das andere (spitze) Ende kann als Zahnstocher dienen. Diese sind zumeist einfacher in der Handhabung. Die richtige Anwendung der Zahnseidehalter zeigen wir Ihnen in der Praxis sehr gerne. Sprechen Sie uns an!

 

Zahnzwischenraumbürsten (Interdentalbürsten)
Eine Zahnzwischenraumbürste ist für die Backenzähne eindeutig besser geeignet als Zahnseide. Dort hat sie eine viel größere Reinigungswirkung und ist auch noch wesentlich einfacher in der Handhabung. Da die Zahnzwischenräume verschieden groß sind, benötigen Sie eine bestimmte Form oder Größe der Interdentalbürste. Gerne können Sie sich Ihre Zahnzwischenräume bei uns in der Praxis messen lassen. So können wir Ihnen genau sagen, welche Größe und Form für Sie am besten ist. Zur Verwendung der Interdentalbürsten bekommen Sie natürlich wertvolle Tipps. Sprechen Sie uns gerne an! Benutzen Sie die Interdentalbürsten mindestens einmal täglich!

 

Zungenreinigung
Eine belegte Zunge ist die häufige Ursache für Mundgeruch. Daher ist die regelmässige Reingung der Zunge so wichtig. In den Hornhautzotten auf dem Zungenrücken können sich Bakterien festsetzen und ungehemmt vermehren. Dies führt zu Zungenbelag und zu unangenehmem Mundgeruch. Manche Krankheiten verursachen ebenfalls eine belegte Zunge. Durch das Essen fester Nahrung werden die Hornhautzotten normalerweise abgenutzt. Dies ist der natürliche Reinigungsvorgang der Zunge. Zur Entfernung des Zungenbelags gibt es in Apotheken, Drogeriemärkten und Supermärkten spezielle Zungenbürsten bzw. Schaber. Die Reinigungsbürsten haben weiche Borsten. Neben den Bürsten gibt es auch sog. Zungenschaber. Diese haben festere Kunststoffborsten. Sollten Sie weder Bürste noch Schaber zur Hand haben, können Sie Ihre Zunge auch mit dem Rand eines umgedrehten Teelöffels abschaben. Reinigen Sie wenigstens einmal täglich Ihre Zunge, indem Sie sie dazu weit heraus strecken und bürsten bzw. schaben und den kompletten Zungenrücken behandeln. Spülen Sie danach Ihren Mund gründlich aus.

Sollten Sie Fragen zu unseren Mundpflegetipps haben, sprechen Sie uns gerne an.

Eva Bodem, Zahnarztpraxis Heidelberg Schlierbach / Ziegelhausen
Zahnärztin Eva Bodem, Heidelberg Schließfach / Ziegelhausen in Behandlung